Eröffnung: 7. Juni 2019 um 20 Uhr
Im Wacker Kunst Gastatelier | Wacker Fabrik F.4
Zur Eröffnung der Ausstellung unseres aktuellen Gastkünstlers laden wir herzlich ein
NORBERT KOTTMANN Warten im Foyer
Arbeiten aus der Serie: Museumsräume der Moderne
Freitag, den 7. Juni 2019 um 20 Uhr im Gastatelier der Wacker Fabrik
Einführung: Dr. Arne Winkelmann | Frankfurt
Ausstellung: 7.6. von 20 -22 h 8.6. und 9.6. von 14 – 19 h und nach Vereinbarung
Wacker Fabrik | Ober-Ramstädter-Str. 96 F.4 | 64367 Mühltal
Für Getränke sorgt die WACKER WANDERBAR
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Zum Abschluss seiner Zeit als Wacker Kunst Gastkünstler präsentiert NORBERT KOTTMANN unter dem Titel “Warten im Foyer” Arbeiten aus seiner Serie: Museumsräume der Moderne. Das Konzept seiner Arbeit macht er in folgenden Aussage deutlich: “Wohl kaum eine Bauaufgabe der Gegenwart bietet einem Architekten der Gegenwart noch die Chance, sich gestalterisch mehr oder weniger frei zu entfalten, wie die eines Museumsbaus. Auffällig ist die dabei gewährte Großzügigkeit im Umgang mit dem bebauten Raum. Der Luxus besteht größtenteils darin, möglichst viel ungenutzten Luftraum zu formen, Monumentalität durch Leere zu erzeugen. Vergleichbar ist das mit den überwältigend hohen Mittelschiffen der sakralen Architekturen in der abendländischen Kirchenbaukunst, die ja zum Lobpreis Gottes und als Machtdemonstration der Kirchen diente. Diese neuen Museumsbauten versinnbildlichen im historischen Anschluss daran den Triumph der Moderne als gesellschaftlich akzeptierten profanen Religionsersatz. Dazu ein Beispiel: Der Neubau des Landesmuseums in Münster, der Provinzhauptstadt Westfalens. Voller Erwartung besuchte ich das Museum und absolvierte den kunstgeschichtlich chronologisch angeordneten Rundgang durch die Sammlungsräume. Nachdem ich die Frühzeit, das Mittelalter, Renaissance und Barock aufmerksam durchschritten hatte, kam ich in den großen Saal zur Kunst des 20. Jahrhunderts. Neben den üblichen Kanonarbeiten fiel mir am Ende des Saals an einer großen Wand ein sperriges Gebilde auf: drei Dachlatten von Georg Herold. („Hoffen. Beten. Glauben“). Ungläubig stand ich vor dem Objekt. Was vielleicht noch in den 90-er Jahren als subversiver Geheimcode innerhalb der Kölner Galerieszene um Max Hetzler funktionierte, verkümmerte hier an der musealen Wand tatsächlich zu dem, was es war: drei Dachlatten – mehr nicht. Obwohl ich den Künstler schätze und die Ironie in seinen Werken mag, versagte die Arbeit hier in diesem Kontext. Vielleicht war sie noch von der Museumsleitung als eine Art Provokation gedacht, aber wen sollte das hier noch interessieren? Hier war also das Ende der Gegenwartskunst wirklich erreicht. Wie fad wirkte der Raum im Gegensatz zu der vorausgegangenen Kunst! Wie sollte man von hier aus weitermachen? Irritiert, ja enttäuscht verließ ich den 50-Millionen Neubau; es gab da keine Anknüpfmomente mehr, ich musste selbst den Punkt der Wiederaufnahme finden. So fotografierte ich diese Leere, die Ränder, das nicht Vorgesehene, das Vergessene, die Rest- und Abstandsflächen, die Orientierungstafeln, die weißen Wände, den üppigen Luftraum.”
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Mit freundlicher Unterstützung durch WFI GbR Mühltal und OHC GmbH Darmstadt