Wacker Fabrik Ober-Ramstädter-Straße 96 64367 Mühltal
Urbane Gemeinschaften: Nachhaltiges Lebensmodell oder kurzlebiger Modetrend für Gemeinschaftsromantiker?
Dieser Frage, im Großen wie im Kleinen, möchte der Wackersalon mit interessanten Gästen auf den Grund gehen.
„In den europäischen Städten entstehen zurzeit gemeinschaftliche Wohnprojekte, die eine enorme Kraft und Lebendigkeit entfalten. Noch vor wenigen Jahren sahen Kritiker in den neuen Wohnprojekten nur periphere Inseln für gemeinschaftssehnsüchtige Nostalgiker. Inzwischen finden gemeinschaftliche Wohn- und Lebensprojekte eine breite Anerkennung.“
Soziale, kulturelle und generationenübergreifende Mischungen werden erprobt. Über ihre Gemeinschaftsräume und das Angebot von Veranstaltungen wirken viele Projekte auch in das Quartier hinein und können so Nachbarschaften bilden. Zugleich trifft das Modell auch das Bedürfnis vieler Menschen nach einer angenehmen Mischung aus Individualität und Gemeinschaft.
Doch können die Projekte des Gemeinschaftswohnens diesen Anforderungen standhalten? Sind diese Anforderungen überhaupt legitim? „Muss“ Gemeinschaftswohnen solche Ziele verfolgen, oder ist auch ein Gemeinschaftsprojekt wie die Wacker, das sich nur bedingt nach außen wendet, sozial relativ homogen ist und mit durchschnittlichen Marktpreisen aufwartet, nicht nur legitim sondern auch gesellschaftlich wertvoll? Welche Modelle versprechen soziale Nachhaltigkeit?
Aktuell stellt sich auf Wacker die Frage, ob und in welchem Format der angemietete Gemeinschaftsraum weiter fortgeführt wird. Welche Rolle spielt er für die Wacker? Ist er überhaupt notwendig um das Wohn- und Arbeitsmodell „Wacker“ am Leben zu erhalten? Mit anderen Worten, braucht man den Gemeinschaftsraum, um weiterhin für die Anrainer Wohnen, Arbeiten und Kultur zu einem ganzheitlichen Lebensmodell mit sozialen Schnittstellen zu gestalten?
Wie haben andere Wohnprojekte Gemeinschaft konstituiert und welche Rolle spielt der Gemeinschaftsraum in diesen Projekten?
Gerade auf die letzte Frage kann Susanne Dürr von der Hochschule Karlsruhe eine Antwort geben. Gemeinsam mit Gerd Kuhn hat sie aktuell das Buch „Wohnvielfalt“ veröffentlicht und wird an dem Abend einen Initialvortrag halten, in welchem sie verschiedene Beispiele aus dem internationalen Kontext zeigen wird.
Daneben sind Dita Leyh und Astrid Schmeing von der Hochschule Darmstadt an dem Abend vertreten und werden als Auftakt einen kurzen Input zur gesellschaftlichen Relevanz gemeinsamen Wohnens geben. Gemeinsam mit Ihren Studentinnen nahmen sie in der Vergangenheit das „urbane Dorf“ Wackerfabrik unter die Lupe und freuen sich auf ein „Update“.